kamelie.jpg

Upcycling Kreislaufwirtschaft Reparatur

Kreislaufwirtschaft und Upcycling – Statt wegschmeißen schauen, ob was zu reparieren geht oder zu kombinieren mit vorhandenen funktionierenden Teilstücken ähnlicher Produkte, gehört für mich zum (nachhaltigen) Leben. Hier ist ein Beispiel als Bilddokumentation mit Beschreibung zu finden, was mir als vormals  ausgebildeter Elektronikfacharbeiter [Erstberuf (About/ Vita) ] dabei gelungen ist. Vielleicht dient es zur Anregung, vielleicht in Einzelfällen gar als nachahmenswerte (Bau-)Anleitung.

Das Exponat ist ein LED-Rücklicht für das Fahrrad. Aus zwei verschiedenen Leuchten und zwei verschiedenen Halterungen wurde eine Eigenkreation mit Dauerlicht. Dazu wurde eine mal irgendwo gefundene einzelne Halterung eines Modells (LS 510) mit dem Leuchtenstück samt Aufnahme/ Halterung eines anderen Modells (Specialized) „gekreuzt“. Nach welchem Rezept die „OP“ verlaufen ist, wird in der folgenden Bildreihe dargestellt.

Diagnostik und schrittweise therapeutische Maßnahmen:

Ein Fahrradrücklicht

Es war einmal ….Elektrisch ist

Upcycling Fahrradrücklicht
LED- Fahrradrücklicht

es noch in Ordnung. Nur der Drehschalter hat Innen wohl eine Sollbruchstelle. Irgendwann verschleißt jedes Material.

Drehschalter
Drehschalter – ein Kontakt  abgebrochen

Damit ist jedoch die Leuchte „reif“ für die Tonne. Da weder Blink- noch Dauerlich eingestellt werden kann.

Ziel ist nun zum Einen, die Leuchte zum permanenten Dauerlicht zu modifizieren und, da auch die werkseitige Gummischnürung  zur Befestigung am Sattelrohr auch durch Verschleiß gerissen ist, zusätzlich die schon vorhandene andere Halterung, die jedoch nicht zum Leuchtentyp passt, nutzen.

Fahrradrücklicht - Schaltflächen
Schaltfläche und Schaltpunkte für Dauer- und Blinklicht.

Dazu muß zuerst eine elektrische Verbindung zwischen dem großflächigem Basiskontakt und dem rechten Ringkontakt hergestellt werden. Als ausgebildeter Elektronikfacharbeiter sollte mir das gelingen. In der Ausbildung wurde gelötet bis der „Arzt“ kommt. Und die unzähligen Lötstellen wurden vom Meister mit der Lupe geprüft.

Ðhä

Ein geeignetes Stück Leitung (hab ich immer da) zur Verbindung der  Kontaktflächen war gefunden. Nun heißt es zuschneiden, Abisolieren und die Draht-/ Lizeenden  mit Lot Verzinnen.  Vor dem Verzinnen werden die Kupferenden mit Löttinktur eingepinselt.

Danach wird die erste Lötsstelle auf der Platine gesetzt.

Und schließlich auch die zweite an der Kontaktfläche, die für „Dauerlicht“ sorgt.

Korrosion im Batteriefach
Korrosion im Batteriefach

Im Batteriefach sieht´  s ganz schön „grün“ aus. Das sollte nicht so bleiben. Diese Ablagerungen und Korrosionsschichten müssen, um eine gute Leitfähigkeit zu gewährleisten, beseitigt werden.

Batteriefachreinigung

Das geschieht a) grob mechanisch mit einer Klinge;

Batteriefachreinigung

b) fein mit Spiritus und einem Wattestäbchen;

Der Stromfluss, d.h. die elektrische Funktionsfähigkeit für ein „Dauer(Rück)licht“ – sobald die 2. Batterie (2xAAA) eingelegt und die zwei Hälften der Leuchte zusammengefügt werden, was gleichzeitig den „Anschaltvorgang“ darstellt – wurde nun durch die Lötverbindung und die Reinigung gewährleistet.

Halterung anfertigen

Nun die Halterung herstellen. Man nehme zwei Halterungen (eine gefundene – LS 510 – für die Befestigung an der Sattelstütze und eine – die originale – für die Leuchte), einen Bohrer mit selbst hergestellter Bohrerverlängerung (ursprünglich angefertigt, um ein „Doppelloch“ am Steg/ Knüpfblock klassischer Gitarren nachträglich einbringen zu können) ,

Ðhä
1,5 mm Bohrlöcher setzen – 2 Halterungen verbinden

damit auf kleinster Fläche dicht an jeder Steilwand des einen Halterungsstücks, das die Leuchte mit ihrem Clip aufnehmen soll, ein Löchlein (1,5 mm) gebohrt werden kann, und zusätzlich ein „2-Komponenten-Kleber“ auf Epoxydharzbasis. So wird eine kompakte, hochbelastbare Schraub-Leimverbindung zwischen diesen Teilstücken hergestellt. Denn durch das wiederholte Herausnehmen der Leuchte und Einstecken entsteht eine mechanische Belastung mit Zug-, Torrsions- und Scherkräften an der Verbindungsstelle.

Ðhä
Vor dem Verschrauben Leim auftragen
Ðhä
Verschraubung beider Teilstücke
Ðhä
Heißluftzuführung nach Verschraubung

Um die Leimverbindung besonders belastbar zu machen und schnell aushärten zu lassen, wird Heißluft zugeführt. Zudem wird währenddessen anfangs das Leimgemisch dermaßen verflüssig, dass alle noch vorhandenen Frei- und Hohlräume zwischen den Kontaktflächen ausgefüllt werden. Das vergrößert die wirksame Klebefläche auf das Maximum.

Komplette Leuchte – Der Einsatz

Ðhä
Rücklichthalterung fertig am Sattelrohr

Die funktionelle Besonderheit ist, dass das Rücklicht immer aus der Halterung entfernt werden muss – was meist ohnehin unterwegs nach dem Abstellen des Fahrrads geschieht -, um es auszuschalten. Denn das Ausschalten selbst kann nur durch Abnehmen der Hälfte mit dem Reflektor (rote Kappe) erfolgen. Es wird quasi die Leuchte geöffnet. Dann wird eine Batterie entfernt – das bewahrt die Batterien zudem auch vor Selbstentladung und macht sie länger „haltbar“, dieser Effekt ist besonders zu empfehlen, wenn 1,2V Akkus verwendet werden – und die Hälften werden mit nur einer Batterie im Fach wieder zusammengefügt. Das alles ist auch möglich ohne die Leuchte aus der Halterung, in die sie gesteckt ist, zu nehmen. Dabei ist der Ein- und Ausschaltvorgang immer mit dem Einsetzen oder Entfernen einer Batterie verbunden: (rote) Kappe ab – eine Batterie rein/ raus  – Kappe wieder drauf. Fertig.

Die Leuchte allein kann nun auch, wenn erforderlich, separat an Ausrüstungsgegenstände zusätzlich zu einem schon vorhandenen Rücklicht angebracht oder zumindest als Reserve mitgeführt werden. Gut geeignet auch als Positionsleuchte beim Biwaken. Aber der Einsatzzweck und die vielseitige Verwendbarkeit dürfte ja den Usern bekannt sein.

Bei interdisziplinärer Betrachtung ist es bei den physiotherapeutischen Behandlungen und beim Personaltraining, beim Yoga oder Tai-Yo-Chi, beim Musizieren oder beim Vorgehen, um Elektrosmog auf die Spur zu kommen, d.h. insgesamt zuerst Diagnostik zu betreiben und dann sinnvolle Ableitungen zu treffen und dabei (nur) scheinbar unterschiedliche, voneinander entfernt liegende Teile kreativ zusammenzufügen, eine ähnliche Vorgehensweise, damit ein brauchbares und solides Ergebnis entstehen kann.

„Inmitten der Schwierigkeit liegt die Möglchkeit“  (A. Einstein)

→ zum Anfang

Willkommen